Freitag früh morgens um 6.30 am Bahnhof in Regensburg, Seitenblicke auf die Gruppe mit Rucksäcken, Stöcken und massivem Schuhwerk – ja, es ist wieder soweit, die Herbstwanderung des SCN steht an. Diesmal steht der höchste Berg Deutschlands, die Zugspitze, auf dem Programm.

Die Zwölfer Gruppe wird in München noch verstärkt und dann geht es mit 13 Leuten Richtung Garmisch-Partenkirchen. Bei strahlendem Sonnenschein am Bahnhof noch schnell eine Brotzeit eingeladen und weiter geht es mit dem Bus bis zum Skistadion, dem Ausgangspunkt der Tour.

Über die Partnachklamm (760m), viel Wasser von allen Seiten und tolle Blicke auf die nassen Felsen und nach oben in die Sonne, geht es in das Reintal. Dort geht es gemütlich immer leicht bergan über eine Forststraße weiter. Die Schritte setzen sich von alleine und es bleibt Zeit sich die Gegend ein wenig anzusehen.

Nach einiger Zeit geht die Strecke in einen Pfad über, der für Motorrad und Quad noch befahrbar ist und der u.a. auch der Versorgung der Reintalangerhütte, unserem Ziel, dient.  Für die geübten Wanderer unserer Gruppe ist das Ziel auf 1366m viel zu schnell erreicht. Eigentlich könnten wir alle noch ein paar Höhenmeter machen.

Aber wir sind da und es wird Quartier gemacht. In einer Blockhütte neben dem Haupthaus beziehen wir – auf DAV Standard Breite 60cm pro Person – unsere Schlafplätze. Abendessen, Hopfenkaltschale, einige Weinchen und wir sind bettreif.

 

Der nächste Morgen begrüßt uns mit frischer Bergluft und viel Sonnenschein. Nach dem Frühstück sind wir dann alle frisch und starten in Richtung Knorrhütte, dem Zwischenziel auf dem Weg zur Zugspitze.

Der Weg wird steiler und der Pfad fordernder, jetzt sollte man schon schauen wo man seinen Schritt hinsetzt. Nach zwei Stunden Aufstieg haben wir unser Ziel vor Augen, die Knorrhütte auf 2052m. Rucksack runter, Flüssigkeitsspeicher auffüllen und die Bergwelt genießen, was man braucht man mehr. Tja, nun sollte die Wettervorhersage doch recht behaltend. Wolken ziehen vom Tal her und dann ist es vorbei mit der Sonne.

Nach der Pause geht es weiter, der Pfad ist steil, die Luft wird auch ein wenig dünner und es wird ruhiger in der Gruppe. Schon bald kann man in der Ferne die Kapelle auf dem Platt erkennen, ein bisschen frustrierend, denn es geht noch ein ganz schönes Stück bergauf. Knapp zwei Stunden nach dem Start ist es geschafft. Wir sind auf dem Zugspitzplatt am SonnAlpin auf ca. 2500m angekommen.

 

Dort erwartet uns ein „Schmankerl“. Nach der Fahrt mit der Gipfelseilbahn geht es ab auf die Baustelle der Superlativen. Bei der Führung auf der höchsten Baustelle Europas erfahren wir alles über die Herausforderung und die technischen Meisterleistungen (höchster Gitterseilbahnmast, ca. 3km freitragendes Fahrseil). Vielen herzlichen Dank an unseren Baustellenführer für die sehr interessante und kurzweilige Tour.

Gestärkt mit einer Brotzeit im Sonnalpin machen wir uns dann auf den Abstieg zur Knorrhütte. Die Sicht wird nun schlechter und es wird kälter, so dass wir schon ein wenig den nächsten Tag mit dem weiteren Abstieg über das Gatterl im Kopf haben. Trocken bei der Knorrhütte angekommen beziehen wir wieder einmal unser Lager, natürlich 60cm Breite, DAV Standard :-).

 

Nach dem Abendessen und ein paar Absackern stellen wir fest, dass die Temperatur mittlerweile auf 1 Grad gefallen ist und dass sich vor der Hütte die Schneeflocken tummeln. Wir beschließen den Abstieg am Morgen wetterabhängig zu machen.

Der erste Blick am Morgen geht aus dem Fenster und die bange Frage „Wie viel Schnee liegt?“ steht im Raum. Gottseidank hat es nicht viel geschneit, die Umgebung ist nur leicht „überzuckert“ und es ist auch nicht richtig gefroren. Von daher steht dem Abstieg über das Gatterl nichts mehr im Wege.

Nach dem Frühstück Rucksack packen und los geht’s. Jetzt aber leider mit Regenjacke – eine Mischung aus Schnee und Regen begleitet uns auf dem Weg zum Gatterl. Der Spruch „nach dem Gatterl kommen die Marterl“ bereitet uns dann auf den Abstieg hinter dem Gatterl vor. Aber kein Eis, deshalb kein Problem.

Leider kommt jetzt immer mehr Wasser von oben, so dass die Ehrwalder Almwiesen sich im schönsten Matsch präsentieren. Jetzt gilt es den größten Matsch zu umrunden, was aber nicht jedem gelingt. Auf der Hochfeldernalm legen wir uns erstmal trocken und stärken uns mit Kässpatzen und Kaspressknödel. Selbstverständlich muss der Flüssigkeitsverlust isotonisch ausgeglichen werden. Nachdem es weiterhin recht feucht von oben kommt, beschließen wir den letzten Abstieg von der Ehrwalder Alm nach Ehrwald mit dem Lift durchzuführen.

 

 

 

Ein Bus bringt uns dann Richtung Ehrwalder Bahnhof. Die letzten Meter legen wir dann nochmal zu Fuß zurück und …
es ist wieder trocken. Am Ehrwalder Bahnhof haben wir Zeit und plündern unsere Rucksäcke. Dann geht es über Garmisch-Partenkirchen und München nach Regensburg zurück.

Fazit: Es war wieder ein Riesenspaß und einige von uns freuen sich auf ihre sitzende Tätigkeit am Montag ;-).

Herzlichen Dank Rainer für die Führung auf dem Gipfel und natürlich auch Dir Roman für die hervorragende Organisation.

Die Wandertruppe freut sich schon auf die nächste Tour mit Dir.